
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Leben mit Kindern hektisch ist und man wenig Zeit hat. Aber wenn du dir die Zeit nimmst, um diese Ideen in die Praxis umzusetzen, verspreche ich dir, dass du dich weniger überfordert und gestresst fühlst und mehr Kontrolle in deinem Alltag gewinnst – und letzten Endes mehr Zeit für deine Familie hast. Dabei verspreche ich dir NICHT, dass sich dein Haus durch diese Ratschläge in ein perfektes Wohnparadies verwandelt, das man auf Pinterest oder Instagram findet. Es wird weiterhin Spielzeug rumliegen, im Eingang wird die Stöcker- und Steinesammlung liegen und tagsüber wird der Küchentisch nicht frei von herumfliegenden Sachen sein. Aber diese Schritte werden dir helfen, Systeme zu etablieren, mit denen die täglichen Aufgaben leichter von der Hand gehen und du auch größtes Chaos schnell wieder unter Kontrolle bekommst.
Aussortieren und Kategorisieren
1. Kiste
ICH MÖCHTE ES BEHALTEN.2. Kiste
ICH MÖCHTE ES NICHT BEHALTEN, ES KANN ABER WEITERVERWENDET WERDEN.3. Kiste
ES IST KAPUTT / KANN NICHT MEHR GESPENDET WERDEN.Lege die Sachen SOFORT zurück
Gruppiere alle Gegenstände, die du nach dem Ausmisten noch behalten möchtest, in sinnvolle Kategorien. Überleg dir, wie oft du die Sachen nutzt: Werden sie oft genutzt, platzierst du sie an leicht zugänglichen Orten. Nutze Kisten und Boxen, die du beschriftest, damit alle Bewohner wissen, wo etwas hingehört. Das erleichtert das tägliche Aufräumen ungemein.
Das Kinderzimmer ist oft der chaotischste Raum. Dabei kann er noch so gut organisiert sein: Wenn Kinder spielen, liegen in Sekundenschnelle alle Spielzeuge auf dem Boden herum.
Gib jedem Gegenstand einen festen Platz
Bring deinen Kindern diese Regel bei und du bleibst immer auf Kurs.
Plane Zeit zum Re-Organisieren ein
Ich weiß, alle Sachen sofort wegzuräumen ist in der Hektik des Alltags manchmal nicht zu schaffen. Deswegen empfehle ich dir, ein Zeitfenster zum Re-Organisieren in deinen Kalender einzuplanen. Nimm dir einmal die Woche Zeit (oder alle 2-Wochen, monatlich – wie es in deinen Zeitplan passt), alle Dinge, die liegengeblieben sind, an ihren Platz zurück zu bringen.
Delegiere Alltagsaufgaben
Du wist sehen: Bald erkennt deine Familie, dass du mehr Zeit für sie hast, wenn alle mithelfen.
Erstelle eine Familien-Kommandozentrale
Ein Familienkalender, aufgehängt an einem zentralen Ort, ist der Game-Changer, um organisiert zu bleiben und alle Familienmitglieder auf dem selben Informationsstand zu halten. Trage dort alle zukünftigen Aktivitäten ein, angefangen von den Schul-Veranstaltungen bis hin zu Arztterminen, Spielverabredungen, Geburtstage usw.
Du kannst dafür ein simples Whiteboard nehmen. Ordne jedem Familienmitglied eine andere Farbe zu, um auf den ersten Blick zu erkennen, wem welcher Termin zugeordnet ist. Mit Magneten kannst du zusätzlich Papierkram oder Notizen aufhängen, die erledigt werden müssen. Oder du nutzt eine synchronisierte Kalender-App, die von allen Familienmitgliedern gepflegt werden kann. Dies ist eine super Möglichkeit, um Terminkonflikte zu vermeiden.
Vermeide Stress am Morgen
In den meisten Familien ist der Morgen die stressigste Zeit des Tages. Sich selbst und die Kinder fertig zu machen, um aus dem Haus zu kommen, ist oft gepaart mit viel Hektik und Meckern.
Mit ein bisschen vorausschauender Organisation lässt sich sehr viel Unruhe am Morgen vermeiden. Lege beispielsweise schon am Vorabend Kleidung, Schuhe und Taschen zurecht oder bereite die Frühstücksdosen vor.
Verfasse eine To-Do-Liste mit Tagesaufgaben
Es wird wohl im Leben von uns Eltern niemals den Tag geben, an dem wir alle Aufgaben auf unserer To-Do-Liste abhaken können. Niemals endende Listen können uns überfordern und uns das Gefühl geben, dass wir unorganisiert und ineffizient sind.
Aber es gibt einen kleinen Kniff, der alles verändern kann: Behalte deine komplette Liste, aber füge eine Extra-Spalte „Heute“ hinzu. Dann schreibe die spezifische Aufgabe, die „heute“ erledigt werden muss/ kann, in die „Heute“-Spalte. Dies führt dazu, dass deine Liste übersichtlicher und, zumindest für „heute“, kleiner wird. Du bekommst das Gefühl, dass du deine Aufgaben erfolgreich erledigst, anstatt eine Endlos-Liste abzuarbeiten.
Erstelle einen Essenplan
Ein Essenplan zu erstellen kann überflüssig wirken. Aber es ist leicht umzusetzen und spart dir viel Zeit und Nerven. Der kleine Zeitaufwand, den du für die Planung benötigst, bewirkt, dass du nur einmal einkaufen gehen musst. Und es gibt dir ein Gefühl der Kontrolle und du bist signifikant weniger gestresst, wenn du genau weißt, was es zum Mittag- oder Abendessen gibt.
Habe realistische Erwartungen
Das ist ein Schritt, den ich selbst ganz lange Zeit nicht gegangen bin. Nachdem mein zweites Kind unseren Alltag nochmals auf den Kopf gestellt hat, musste ich einsehen, dass ich nicht alles so schaffen kann, wie ich es eigentlich gern hätte. Es ist einfach nicht möglich, sein Zuhause 24/7 sauber und ordentlich zu halten. Das Leben passiert, Zeit ist knapp. Setz dich also nicht unter Druck, wenn es in deinem Zuhause mal nicht so läuft, wie du dir das vorstellst.
Wenn du diese Schritte befolgst, wirst du eine große Last von deinen Schultern abwerfen können. Du wirst weniger Zeit benötigen, dein Zuhause sauber zu halten. Du wirst einen täglichen Plan haben, dem du folgen kannst. Um etwas ganz Wichtiges zu sparen: Zeit.
Zeit, die du nicht mit den Alltagspflichten, sondern mit deiner Familie verbringen kannst.
Beate Klein. Zertifizierte Interior Designerin und Einrichtungsberaterin.