Wie Du in 10 Schritten Deinen Alltag mit Kindern organisierst

Kind und Mutter spielen im Haus

Du möchtest wissen, wie du als viel beschäftigte Mama oder viel beschäftigter Papa organisiert bleibst? Die folgenden 10 Schritte helfen dir unnötigen Ballast loszuwerden, um ein organisiertes und stressfreies Zuhause und Familienleben zu ermöglichen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Leben mit Kindern hektisch ist und man wenig Zeit hat. Aber wenn du dir die Zeit nimmst, um diese Ideen in die Praxis umzusetzen, verspreche ich dir, dass du dich weniger überfordert und gestresst fühlst und mehr Kontrolle in deinem Alltag gewinnst – und letzten Endes mehr Zeit für deine Familie hast. Dabei verspreche ich dir NICHT, dass sich dein Haus durch diese Ratschläge in ein perfektes Wohnparadies verwandelt, das man auf Pinterest oder Instagram findet. Es wird weiterhin Spielzeug rumliegen, im Eingang wird die Stöcker- und Steinesammlung liegen und tagsüber wird der Küchentisch nicht frei von herumfliegenden Sachen sein. Aber diese Schritte werden dir helfen, Systeme zu etablieren, mit denen die täglichen Aufgaben leichter von der Hand gehen und du auch größtes Chaos schnell wieder unter Kontrolle bekommst.

SCHRITT 1:

Aussortieren und Kategorisieren

Als erstes ist es wichtig, dass du deine neue Organisation auf einem soliden Fundament baust: Auf einem Haushalt ohne unnötigen Ballast. Deswegen gehe systematisch durch dein Zuhause und sortiere alles aus, was du nicht mehr nutzt. Leichter gesagt als getan, richtig?

Der schwierigste Teil ist dabei das Anfangen. Der Gedanke daran, durch all unsere Sachen zu gehen, kann sehr überfordernd sein – aber die Mühe lohnt sich und es gib dir den Platz, dein Zuhause zielgerichtet zu organisieren. 

Der Schlüssel zum erfolgreichen Start ist das Zerlegen in überschaubare Arbeitspakete. Mach dir eine Liste von allen verschiedenen Bereichen deines Hauses, die angegangen werden müssen, damit du alle nacheinander abarbeiten kannst.

Starte mit den kleineren, leicht überschaubaren Bereichen. Wenn du ein schnelles Erfolgserlebnis hast, bist du motivierter, die anderen Zonen in Angriff zu nehmen.

Stelle dir drei Kisten bereit und entscheide für jede Sache:

1. Kiste


ICH MÖCHTE ES BEHALTEN.

2. Kiste


ICH MÖCHTE ES NICHT BEHALTEN, ES KANN ABER WEITER­VERWENDET WERDEN.

3. Kiste


ES IST KAPUTT / KANN NICHT MEHR GESPENDET WERDEN.

SCHRITT 2:

Lege die Sachen SOFORT zurück

Gruppiere alle Gegenstände, die du nach dem Ausmisten noch behalten möchtest, in sinnvolle Kategorien. Überleg dir, wie oft du die Sachen nutzt: Werden sie oft genutzt, platzierst du sie an leicht zugänglichen Orten. Nutze Kisten und Boxen, die du beschriftest, damit alle Bewohner wissen, wo etwas hingehört. Das erleichtert das tägliche Aufräumen ungemein. 

Das Kinderzimmer ist oft der chaotischste Raum. Dabei kann er noch so gut organisiert sein: Wenn Kinder spielen, liegen in Sekundenschnelle alle Spielzeuge auf dem Boden herum.

Mein Tipp:
Lasst eure Kinder spielen. Solange ihr feste Orte und Kategorien für das Spielzeug habt, ist das Chaos im Handumdrehen beseitig. Nutzt pro Kategorie eine Kiste. Ihr könnt auf jede Kiste ein Bild mit der Kategorie (z. B. Musikinstrumente, Bausteine, Autos etc.) anbringen. So sehen auch die Kinder, was sich darin befindet und können somit besser beim Aufräumen helfen.

SCHRITT 3:

Gib jedem Gegenstand einen festen Platz

Jetzt, wo du so hart daran gearbeitet hast, Platz zu schaffen und allen Dingen einen festen Platz zuzuordnen, musst du das System nur noch aufrecht erhalten. Es mag sich trivial anhören, aber ein sehr einfacher Weg, um die Ordnung beizubehalten, ist es, die Sachen nach Verwendung sofort an ihren Platz zu räumen. Hierbei hilft mir die „Unter-1-Minute-Regel“: Wenn etwas weniger als 1 Minute dauert, wird es sofort erledigt. Du wist sehen, was es für einen Unterschied im Alltag macht, weil somit erst gar keine oder nur sehr wenig Unordnung entsteht. 

Bring deinen Kindern diese Regel bei und du bleibst immer auf Kurs. 

Hier ein paar Beispiele, welche Routinen die Kinder selbstständig übernehmen können:

Jacke aufhängen, Schuhe wegstellen, ihre schmutzigen Sachen in den Wäschekorb tun, Lunchbox aus dem Rucksack nehmen und in die Küche bringen, Handtücher nach Benutzung aufhängen, Teller in die Spülmaschine räumen.

SCHRITT 4:

Plane Zeit zum Re-Organisieren ein

Ich weiß, alle Sachen sofort wegzuräumen ist in der Hektik des Alltags manchmal nicht zu schaffen. Deswegen empfehle ich dir, ein Zeitfenster zum Re-Organisieren in deinen Kalender einzuplanen. Nimm dir einmal die Woche Zeit (oder alle 2-Wochen, monatlich – wie es in deinen Zeitplan passt), alle Dinge, die liegengeblieben sind, an ihren Platz zurück zu bringen. 

Am besten bindest du deine Familie dabei ein, um die Aufgabe zusammen zu bewältigen. Prüfe nebenbei, ob Gegenstände aussortiert werden können.

SCHRITT 5:

Delegiere Alltagsaufgaben

Mache nicht den Fehler, die Last der Alltagsaufgaben nur auf deinen Schultern tragen zu wollen. Binde alle Familienmitglieder und ggf. andere Menschen mit ein. Hier ein paar Anregungen, wie du das managen kannst:

  • Bestimme einen bestimmten Bereich im Haus, den jedes Familienmitglied sauber halten soll. Beispiele: Die Kinder übernehmen ihre Schlafzimmer, dein Partner das Badezimmer usw.
  • Delegiere alle wiederkehrenden, wöchentlichen Aufgaben: Erstelle einen tabellarischen, visuellen Plan, auf dem du alle wiederkehrenden Aufgaben einträgst und jemandem zuordnest. 
  • Ernenne jedes Kind zu einem „speziellen Helfer“ für einen Zeitraum (z. B. 1 Woche). Dies kann der „Wäsche-Helfer“ sein, der alle Kleidungsstücke auf links dreht und die in die Waschmaschine tut, Socken sortiert etc., oder einen „Küchen-Helfer“, der hilft die Spülmaschine einzuräumen, den Tisch deckt und abwischt.
  • Setz dich mit deinem Partner hin und listet alle anfallenden organisatorischen Familienaufgaben auf. Das können auch noch so kleine To-Do’s sein wie Geburtstagsgeschenke besorgen, Zahnarzttermine ausmachen oder Schuhe kaufen. Eben alles, woran man als Eltern denken muss. Familien und Partnerschaften funktionieren nur, wenn alle Zuständigkeiten gerecht verteilt werden, um sich gegenseitig Freiräume zu verschaffen.

  • Du wist sehen: Bald erkennt deine Familie, dass du mehr Zeit für sie hast, wenn alle mithelfen.

SCHRITT 6:

Erstelle eine Familien-Kommando­zentrale

Ein Familienkalender, aufgehängt an einem zentralen Ort, ist der Game-Changer, um organisiert zu bleiben und alle Familienmitglieder auf dem selben Informationsstand zu halten. Trage dort alle zukünftigen Aktivitäten ein, angefangen von den Schul-Veranstaltungen bis hin zu Arztterminen, Spielverabredungen, Geburtstage usw. 

Du kannst dafür ein simples Whiteboard nehmen. Ordne jedem Familienmitglied eine andere Farbe zu, um auf den ersten Blick zu erkennen, wem welcher Termin zugeordnet ist. Mit Magneten kannst du zusätzlich Papierkram oder Notizen aufhängen, die erledigt werden müssen.

Oder du nutzt eine synchronisierte Kalender-App, die von allen Familienmitgliedern gepflegt werden kann. Dies ist eine super Möglichkeit, um Terminkonflikte zu vermeiden.

SCHRITT 7:

Vermeide Stress am Morgen

In den meisten Familien ist der Morgen die stressigste Zeit des Tages. Sich selbst und die Kinder fertig zu machen, um aus dem Haus zu kommen, ist oft gepaart mit viel Hektik und Meckern. 

Mit ein bisschen vorausschauender Organisation lässt sich sehr viel Unruhe am Morgen vermeiden. Lege beispielsweise schon am Vorabend Kleidung, Schuhe und Taschen zurecht oder bereite die Frühstücksdosen vor.

SCHRITT 8:

Verfasse eine To-Do-Liste mit Tagesaufgaben

Es wird wohl im Leben von uns Eltern niemals den Tag geben, an dem wir alle Aufgaben auf unserer To-Do-Liste abhaken können. Niemals endende Listen können uns überfordern und uns das Gefühl geben, dass wir unorganisiert und ineffizient sind. 

Aber es gibt einen kleinen Kniff, der alles verändern kann: Behalte deine komplette Liste, aber füge eine Extra-Spalte „Heute“ hinzu. Dann schreibe die spezifische Aufgabe, die „heute“ erledigt werden muss/ kann, in die „Heute“-Spalte. Dies führt dazu, dass deine Liste übersichtlicher und, zumindest für „heute“, kleiner wird. Du bekommst das Gefühl, dass du deine Aufgaben erfolgreich erledigst, anstatt eine Endlos-Liste abzuarbeiten.

SCHRITT 9:

Erstelle einen Essenplan

Ein frisch zubereitetes Essen auf den Tisch bringen bedeutet viel Arbeit. Es kostet Mühe und Zeit, nach Rezepten zu suchen (die jeder mag!), einzukaufen, vorzubereiten und zu kochen. Und das jeden Tag zu machen, führt dazu, dass eine Mahlzeit zu kochen zu einer unliebsamen Aufgabe wird.

Ein Essenplan zu erstellen kann überflüssig wirken. Aber es ist leicht umzusetzen und spart dir viel Zeit und Nerven. Der kleine Zeitaufwand, den du für die Planung benötigst, bewirkt, dass du nur einmal einkaufen gehen musst. Und es gibt dir ein Gefühl der Kontrolle und du bist signifikant weniger gestresst, wenn du genau weißt, was es zum Mittag- oder Abendessen gibt.

SCHRITT 10:

Habe realistische Erwartungen

Habe realistische Erwartungen darüber, was möglich ist und was nicht.

Das ist ein Schritt, den ich selbst ganz lange Zeit nicht gegangen bin. Nachdem mein zweites Kind unseren Alltag nochmals auf den Kopf gestellt hat, musste ich einsehen, dass ich nicht alles so schaffen kann, wie ich es eigentlich gern hätte. Es ist einfach nicht möglich, sein Zuhause 24/7 sauber und ordentlich zu halten. Das Leben passiert, Zeit ist knapp. Setz dich also nicht unter Druck, wenn es in deinem Zuhause mal nicht so läuft, wie du dir das vorstellst.

Wenn du diese Schritte befolgst, wirst du eine große Last von deinen Schultern abwerfen können. Du wirst weniger Zeit benötigen, dein Zuhause sauber zu halten. Du wirst einen täglichen Plan haben, dem du folgen kannst. Um etwas ganz Wichtiges zu sparen: Zeit.

Zeit, die du nicht mit den Alltagspflichten, sondern mit deiner Familie verbringen kannst.

Wohnen und Leben mit Familie ohne Chaos? Ich helfe dir dabei!

Die Autorin

Beate Klein. Zertifizierte Interior Designerin und Einrichtungsberaterin.

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