Wie du mit Minimalismus und Ordnung ökologisch nachhaltiges Handeln förderst

Wir wissen alle, dass Chaos, Unordnung und zu viel Zeug uns nicht gut tun. Es gibt komplette Studien darüber, wie eine unordentliche Wohnumgebung unsere Stimmung und unsere Gesundheit negativ beeinflussen kann. Falls diese Gründe dich immer noch nicht zum Aufräumen motivieren, habe ich hier einen anderen Grund: Ordnung ist ökologisch nachhaltig!

Warum? Jeder physische Gegenstand benötigt Energie und Ressourcen für seine Produktion: Sei es Wasser und Dünger, um Weizen für unser Müsli anzubauen, chemische Farbstoffe zum Färben von Stoffen, um eine neue Jeans herzustellen, Öl für Plastik, Bäume für Papier. Jedes Teil, das in unserem Besitz ist, besitzt also einen ökologischen Fußabdruck. Wie kann man diesen Fußabdruck nun mit Hilfe von Ordnung und Minimalismus verringern?

WER ORDNUNG SCHAFFT,

reflektiert seine Bedürfnisse

An Dingen festzuhalten, die uns nicht glücklich machen, ist nicht rational. Gerade beim Ausmisten reflektiert man seinen Besitz und seine Bedürfnisse am Effektivsten:

  • Brauche ich es?
  • Mag ich es?
  • Gibt es meinem Leben einen Mehrwert?

  • Mit diesen Fragen im Hinterkopf nimmt man jeden Gegenstand genau unter die Lupe und bekommt eine Erkenntnis darüber, was einem wichtig ist. 

BEWUSSTER

konsumieren

Wer erfolgreich ausgemistet und Platz in seinem Zuhause schafft, hat schon einmal die wichtigste Erkenntnis darüber erlangt, welche Gegenstände er in seinem Leben braucht oder nicht. Es ist nicht gesund, sich mit Sachen zu umgeben, die eigentlich nur Ballast darstellen. 

Genauso wenig ist es sinnvoll etwas zu kaufen, das unserem Leben keinen Mehrwert bietet. Man sieht so viele Menschen da draußen, die unreflektiert Unmengen von Zeug shoppen, um eine Lücke in ihrem Leben zu füllen. Handtaschen und Schuhe, die Promis und Influencer tragen, werden angeschafft, weil wir denken, wir könnten ein genauso tolles Leben führen wie sie.

Wenn Neuanschaffungen genauso reflektiert getätigt werden würden, dann würde ein Großteil erst gar nicht konsumiert werden. Frage dich also auch vor jedem Kauf: Brauche ich es? Mag ich es?Gibt es meinem Leben einen Mehrwert?

Übrigens: Wusstest du, dass 11.000 Liter Wasser nötig sind, um eine neue Jeans zu produzieren? Dieses solltet du im Hinterkopf behalten, wenn du wieder ein „Kauf 2, zahle 1“-Angebote siehst. Brauchst du wirklich mehrere davon?

WER ORDNUNG HÄLT,

muss keine Doppelkäufe machen

Ordnung im Zuhause schaffen generiert ein klares Verständnis von dem, was wir haben, nutzen und brauchen.

Wenn wir genau wissen, was wir besitzen und wo genau die Dinge liegen, ist es unwahrscheinlicher, dass wir Sachen mehrfach anschaffen. Mit dieser Art seinen Besitz zu organisieren spart man Zeit, Platz, Geld und reduziert die Auswirkungen, die Neuanschaffungen der Umwelt antun.

TAUSCHEN, MIETEN

oder leihen statt kaufen

Muss es immer ein Kauf sein, um das zu bekommen, was man gerade braucht?

Viele gerade hochpreisige Gegenstände kann man problemlos mieten. Mittlerweile gibt es sogar Plattformen, auf denen man Kleidung oder Babyausstattung leihen kann. Oder man kann sich zum Beispiel in der Nachbarschaft gegenseitig mit Werkzeug aushelfen. Das fördert nicht nur die Geselligkeit untereinander, sondern spart auch Platz und Geld. 

HOCHWERTIG UND

zeitlos kaufen

Wer billig kauft, kauft zweimal. Anstatt Geld zu sparen und das günstigere Produkt zu kaufen, sollte lieber auf Hochwertigkeit gesetzt werden. Qualitätsprodukte halten länger, auch gerade deswegen, weil man sie pfleglicher behandelt.

Besonders bei Einrichtungsgegenständen sollte man auf Hochwertigkeit und zeitloses Design achten. Je schlichter und funktionaler ein Möbelstück (oder ein anderer Einrichtungsgegenstand) ist, desto besser kann sich die Optik auch bei Raumneugestaltungen einfügen, ohne dass gleich etwas Neues angeschafft werden muss. Zudem überstehen qualitativ hochwertige Möbel auch mehrere Umzüge. 

AUSSORTIERTES SPENDEN ODER

verkaufen statt wegschmeißen

Sind die Dinge einmal produziert, ist der ökologische Fußabdruck irreversibel. Was du aber vermeiden kannst, ist die Entsorgung der ausgemisteten Sachen und dem damit verbundenen Energie- und Ressourcen-Verbrauch. Überlege daher, ob die Sachen noch so gut sind, dass du sie spenden oder verkaufen kannst. Somit  freut sich jemand, dass er keine Neuanschaffung tätigen muss und damit Geld spart und die Umwelt freut sich über weniger Müll.

Damit auch unsere Kinder und Enkelkinder ein schönes Leben auf unserer Erde erleben dürfen, müssen wir anfangen umzudenken. Und auch schon kleine Handlungen können einen großen Einfluss haben. Deswegen ist es unerlässlich, dass wir uns damit auseinander setzen, wie wir Ressourcen schonen können. Ein Hinterfragen des Konsumverhaltens und die Beziehung zum eigenen Besitz kann schon ein Anfang dessen sein.

Lass uns deinen Wohnraum in zeitlose Schönheit verwandeln, die sowohl langfristig beeindruckt als auch nachhaltig ist.

Die Autorin

Beate Klein. Zertifizierte Interior Designerin und Einrichtungsberaterin.

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